Nach wenig Streikbeteiligung: Fronten von GDL und SWEG bleiben verhärtet
Die Fronten zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) bleiben verhärtet. Das führte am Dienstag zu einem erneuten Warnstreik. Dieser hatte jedoch nur vereinzelt Auswirkungen auf den Zugverkehr.
Update, 17:30 Uhr: Der von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) äußerst kurzfristig angekündigte Streik ist in der Belegschaft der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) auf eine sehr geringe Beteiligung gestoßen, heißt es in der Pressemeldung der SWEG. Aufgrund der geringen Streikbeteiligung kam es auch nur zu wenigen streikbedingten Ausfällen im Zugverkehr der SWEG.
Nach Angaben der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) fielen auf den Strecken von Stuttgart über Mühlacker nach Pforzheim, von Stuttgart über Bruchsal nach Heidelberg und zwischen Tübingen und Heilbronn Züge aus. Bei der Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) im Stuttgarter Netz/Neckartal konnte sogar ein Grundangebot stabil gefahren werden. Insgesamt spricht die SWEG von einer sehr geringen Beteiligung, heißt es in der Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa).
„Gesprächsfäden müssen wieder aufgenommen werden“
Am Dienstagabend erklärte Harms dann an die GDL gerichtet: «Wir müssen den Gesprächsfaden wieder aufnehmen. Die SWEG ist hierzu jederzeit bereit». Einer Inflationsprämie, zum Beispiel in Höhe von 3000 Euro, stehe die SWEG grundsätzlich offen gegenüber - allerdings als Branchenlösung und gewerkschaftsübergreifend.
Erneute Bahn-Warnstreiks treffen vor allem Pendler rund um Stuttgart
Update, 13 Uhr: Die Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben am Dienstag, 20. September, vor allem Pendler und Reisende rund um Stuttgart betroffen. Nach Angaben der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) fielen auf den Strecken von Stuttgart über Mühlacker nach Pforzheim, von Stuttgart über Bruchsal nach Heidelberg und zwischen Tübingen und Heilbronn Züge aus. Die Strecken gehören zum Netz der Konzerntochter SBS, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
Im restlichen SWEG-Netz – etwa in der Ortenau und im Breisgau – habe es dagegen weniger Einschränkungen gegeben als bei einem ersten Warnstreik am 8. September. Es seien kaum Züge ausgefallen. Der Ausstand soll bis 17 Uhr andauern.
Keine Lösung im Verhandlungskonflikt – Fronten verhärtet
Eine Lösung in dem Konflikt zeichnete sich bis Dienstagmittag (20. September) nicht ab. SWEG-Geschäftsführer Tobias Harms warf der GDL „eigene Unsicherheit“ und „das Werfen von Nebelkerzen vor“. GDL-Bundeschef Claus Weselsky betitelte die Haltung der Arbeitgeberseite hingegen mit „Sturheit, Unverschämtheit und Inkompetenz“. Die GDL kündigte an, noch in der laufenden Woche eine Urabstimmung einzuleiten, um den Arbeitskampf auszuweiten.
Unabhängig von den Verhandlungen mit der GDL hatte die SWEG angekündigt, dass die Beschäftigten der Tochter SBS rückwirkend zum Jahresbeginn eine Erhöhung von 4,8 Prozent bei den Monatstabellenentgelten erhalten sollen. Hinzu kämen Erhöhungen bei Zulagen für das Arbeiten bei Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen.
Erneuter Bahnstreik in Baden-Württemberg – Ausfälle und Verspätungen drohen
Erstmeldung, 20. September, 8 Uhr: Bahnreisende im Südwesten müssen sich am Dienstag, 20. September, auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Im Konflikt mit der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) kündigte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montagabend kurzfristig einen erneuten Warnstreik an.
Der Ausstand soll von 5 Uhr bis 17 Uhr dauern. Zudem kündigte die GDL an, noch in der laufenden Woche eine Urabstimmung einzuleiten, um den Arbeitskampf auszuweiten. Schon vor knapp zwei Wochen hatte ein erster Warnstreik – damals nur vormittags – teilweise zu Ausfällen geführt.
Erneuter Warnstreik der Lokführer-Gewerkschaft – mehrere Landesteile in BW betroffen
Von Warnstreiks bei der SWEG werden Fahrgäste in mehreren Landesteilen betroffen sein. Das Unternehmen betreibt Regionalzüge unter anderem in der Ortenau und im Breisgau sowie über die SWEG Bahn Stuttgart (SBS) die ehemaligen Abellio-Regionallinien unter anderem zwischen Stuttgart, Bruchsal und Heidelberg und zwischen Tübingen und Heilbronn.
Bereits am 8. September hatte ein Warnstreik der GDL in Baden-Württemberg den Regionalverkehr beeinträchtigt. Bei der SWEG kam es dabei nur vereinzelt zu streikbedingten Ausfällen, wie das Unternehmen mitgeteilt hatte. Bei der SBS, dem ehemaligen Bahnunternehmen Abellio Rail Baden-Württemberg, wurden demnach im Stuttgarter Netz 16 Prozent der Tageskilometer nicht angeboten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Weitere kurzfristige Streiks möglich – Fahrgäste sollen sich informieren
Hintergrund ist ein Konflikt der GDL mit der SWEG: Die Lokführergewerkschaft pocht darauf, nicht nur für die Konzerntochter SBS mit ihren 350 Beschäftigten einen Tarifvertrag verhandeln zu wollen, sondern für alle 1.800 Mitarbeiter der SWEG. Das lehnt die Arbeitgeberseite jedoch bislang ab. Zu den Forderungen der GDL gehört auch eine Einmalzahlung von 3.000 Euro. Das Unternehmen SWEG war am Montagabend kurzfristig nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Zuvor hatte die SBS Gehaltserhöhungen angekündigt. Unabhängig von den Verhandlungen mit der GDL erhalten die Beschäftigten demnach rückwirkend zum Jahresbeginn eine Erhöhung von 4,8 Prozent bei den Monatstabellenentgelten, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Hinzu kämen Erhöhungen bei Zulagen für das Arbeiten bei Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen. Das Unternehmen wies im Zuge dessen auch darauf hin, dass kurzfristige Ausstände möglich seien. Fahrgäste sollten sich zur Sicherheit vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren.