Boxberg: Schon wieder großer Polizeieinsatz wegen mutmaßlicher „Reichsbürger“

Nach Schüssen auf die Polizei in Boxberg ist es erneut zu einem Großeinsatz von SEK und Zollfahndungsamt gekommen.
Am 20. April dieses Jahres ist in Boxberg-Bobstadt im Main-Tauber-Kreis eine Durchsuchungsmaßnahme der Polizei völlig aus dem Ruder gelaufen. Bei dem dramatischen Polizeieinsatz zwischen Heilbronn und Würzburg hatte damals ein mutmaßlicher Reichsbürger auf SEK-Beamte geschossen. Ein Polizist wurde dabei wohl am Bein getroffen und so schwer verletzt. Nun hat es wohl erneut einen SEK-Einsatz gegeben.
Im Zuge der Ermittlungen des Falls aus dem April wurde in Boxberg unter anderem das Anwesen durchsucht, in dem der Mann wohnte. Das berichtet jetzt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. Insgesamt werde gegen sieben Menschen ermittelt, darunter zwei Frauen. Es gehe insbesondere um den Verdacht möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz.
Boxberg: Erneute Durchsuchungen nach Schüssen auf Einsatzkräfte
Bei dem neuen Einsatz im Main-Tauber-Kreis waren nach Angaben aus Sicherheitskreisen erneut ein Spezialeinsatzkommando und das Zollfahndungsamt im Einsatz. Der Unterschied: Diesmal verliefen die Maßnahmen wohl ohne besondere Zwischenfälle. Noch immer suchen die Beamten nach Waffen, allerdings stehen diese wohl in keinem direkten Zusammenhang mit dem schon laufenden Verfahren gegen den mutmaßlichen „Reichsbürger“ aus dem Fall im April.
Doch auch gegen den 54-jährigen Verdächtigen, der auf die Spezialeinsatzkräfte geschossen haben soll, wird weiter ermittelt – genauer gesagt ist Deutschlands oberste Anklagebehörde mit dem Fall betraut. Der Generalbundesanwalt ist wegen der „besonderen Bedeutung der Sache“ zuständig.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Festgenommenen, der in Untersuchungshaft sitzt, versuchten Mord mit Körperverletzung sowie den unerlaubten Besitz einer Kriegswaffe vor. Er sei der «Reichsbürger»-Szene zuzuordnen. Schon vor dem Polizeieinsatz hatte das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz ihn deshalb im Visier. In seinem Haus fanden die Beamten Kriegswaffen, Munition und nationalsozialistische Gegenstände.