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27.000 Bosch-Mitarbeiter in Deutschland bangen um ihre Arbeitsplätze

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Sorgt der Umbruch zur Elektromobilität nun für Entlassungen in fünfstelliger-Höhe? Die Bosch-Mitarbeiter sind besorgt. © Fabian Sommer/dpa/Archivbild

In den deutschen Bosch-Werken rumort es: 17.000 Mitarbeiter nehmen bundesweit an Sonder-Betriebsversammlungen teil. 27.000 sind vom Wandel zur E-Mobilität betroffen – sie fordern Klarheit.

An mehreren deutschen Standorten des Autozulieferers Bosch rumort es angesichts des Wandels hin zur Elektromobilität unter den Mitarbeitern. Gesamtbetriebsratschef der Zuliefersparte, Frank Sell, fordert am Dienstag (28. Februar) eine klare Zusage des Managements zum Erhalt der industriellen Arbeitsplätze in Deutschland.

Zuvor hatten seinen Angaben zufolge 17 000 Mitarbeiter an neun Standorten in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Thüringen und im Saarland an einer außerplanmäßigen Betriebsversammlung teilgenommen.

70 bis 80 Prozent der Arbeitsplätze hängen am Verbrenner – Wandel wirft Sorgen auf

Von den insgesamt 27 000 betroffenen Mitarbeitern hängen laut Sell 70 bis 80 Prozent in irgendeiner Art und Weise am Verbrenner. Es dürfe nun nicht weiter über jeden Standort einzeln geredet werden, „sondern wir wollen eine große Zukunftsvereinbarung haben“. Viele Unternehmen sind da wesentlich weiter. Seit Jahren redet sich der Betriebsrat in der Sache den Mund fusselig, weswegen es jetzt eskaliert.

Geschäftsführung will ohne Absprache eine Produktionsstätte in Tschechien ansiedeln

Auslöser für die Aktion ist, dass die Geschäftsführung die Produktion für die Elektromobilität in Tschechien ansiedeln will, „ohne dass wir auch nur ansatzweise miteinander sprechen konnten“. Vom Unternehmen heißt es hingegen, dass das Leitwerk für die Elektromobilität in Europa in Hildesheim bleibt. Im tschechischen Jihlava soll ein zweiter Standort entstehen, davon seien aber keine bestehenden Arbeitsplätze in Deutschland betroffen.

Bosch-Arbeitsdirektorin Filiz Albrecht zeigte am Dienstag Verständnis für die Sorgen der Mitarbeiter. Die Geschäftsführung steht zu den deutschen Fertigungsstandorten und setzt alles daran, „Beschäftigung in Deutschland so weit wie möglich zu sichern“. Sie sagte aber auch, dass Bosch wettbewerbsfähig bleiben und auf die Kosten achten muss.

Immer mehr Arbeitsplätze werden abgebaut – zwei Standorte mussten deshalb schließen

In den vergangenen Jahren hat man gesehen, dass entlang der Demografie immer mehr Arbeitsplätze abgebaut werden - das führt letztlich zur Schließung einzelner Standorte, was etwa die Beispiele in München oder Arnstadt zeigen, sagte Sell. An der Betriebsversammlung nahmen laut Betriebsrat Mitarbeiter an den Standorten Bamberg, Blaichach, Eisenach, Feuerbach, Hildesheim, Homburg, Nürnberg, Schwieberdingen und Waiblingen teil.

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