Unternehmen in BW von Ukraine-Krieg getroffen – für alle zählt jetzt eins
Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland werden auch wirtschaftlich großen Schaden verursachen.
Bosch, Audi, die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland, EBM-Papst, Ziehl Abegg, Illig – diese Unternehmen eint vor allem eines: Sie haben mindestens einen großen, wenn nicht gar ihren Hauptsitz in Baden-Württemberg. Das „Ländle“ gilt als große und aufsteigende Wirtschaftsregion. Vom Ukraine-Krieg könnte es deshalb unter Umständen besonders getroffen werden. Firmen, die wirtschaftliche Verflechtungen mit Russland haben, bekommen auch die Sanktionen gegen das Land, das am 24. Februar Angriffe gegen die Ukraine startete, zu spüren. Dazu finden viele aktuell deutliche Worte.
Unter anderem hatten sich Bosch, mit rechtlichem Sitz in Stuttgart, und Audi, mit Werk in Neckarsulm, auf Anfrage von echo24.de schnell zu einem Statement entschlossen. Beide haben zunächst ähnlich gehandelt und einen Evaluationsprozess gestartet. Denn natürlich ist noch nicht absehbar, wie hart der Krieg die Firmen wirtschaftlich treffen wird. Zumal die Automobilindustrie, zu der auch Bosch als Zulieferer zählt, ohnehin unter anderem wegen Corona seit Monaten kriselt.
Ukraine-Krieg: Audi, Bosch und Co. betroffen – für alle zählt nur eins
Doch eines wurde bei beiden Rückmeldungen ganz deutlich: Für die Unternehmen stehen die eigenen Mitarbeiter und die Menschen, die unmittelbar von dem Krieg betroffen sind, im absoluten Fokus aller Überlegungen. Bosch äußerte darüber hinaus großes Verständnis für die Sanktionen gegen Russland, die auch das Unternehmen selbst treffen.
Audi fand ebenfalls deutliche Worte gegen einen kriegerischen Akt und betonte den Wunsch einer diplomatischen Lösung. „Bei allen Aktivitäten vor Ort steht die Sicherheit und Unversehrtheit unserer Mitarbeitenden an erster Stelle“, teilte der Konzern mit. Bosch erklärte sich ganz ähnlich.
Ukraine-Krieg: EBM-Papst mit Mitarbeitern in Kiew im Kontakt
Wirtschaftlich sei die Ukraine für EBM-Papst ein „kleiner, jedoch interessanter Vertriebsmarkt“, erklärte Pressesprecher Hauke Hannig gegenüber echo24.de. Ventilatoren liefere man „insbesondere für die Bereiche der Kälte- und Klimatechnik“ – zum Beispiel für Supermärkte. Doch das scheint aktuell in den Hintergrund zu rücken. Stattdessen lege auch dieses Unternehmen den „klaren Fokus“ auf die Mitarbeiter im Krisengebiet.
Neun Angestellte des Konzerns aus Mulfingen sind aktuell in der ukrainischen Vertriebsgesellschaft in Kiew beschäftigt. „Mit ihnen sind wir im engen Kontakt und verfolgen die Situation. Derzeit sind alle Mitarbeitenden zu Hause“, erklärt Hannig und fügte am Donnerstag traurig an „Stand heute Mittag“. Denn bei den aktuell schrecklichen Entwicklungen in der Ukraine ist auch die Hauptstadt mittlerweile massiv betroffen.