Blackout-Angst wächst: Was im Notfall ohne Strom droht
Die Angst vor einem Blackout, also einem langfristigen Stromausfall, wächst auch in Baden-Württemberg. Doch was droht eigentlich und was sagen die Netzbetreiber?
Die Angst wächst! Viele Menschen in Heilbronn und Baden-Württemberg sehen der Zukunft kritisch entgegen, fragen sich, wie es weitergehen soll. Die Probleme häufen sich: Krieg in Europa (Ukraine), die Mega-Inflation in Deutschland sowie die Energiekrise. Der Auftritt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im TV Anfang der Woche lässt ebenfalls nichts Gutes erahnen.
Blackout-Gefahr in Baden-Württemberg: Das wären die Folgen
Doch droht wirklich ein Blackout? „Ein Blackout gehört aktuell zu den größten Risiken für unser Land“, warnte Wolfram Geier vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Anfang des Jahres gegenüber dem Gesamtverband der Versicherer (GDV). Panikmache? Eher nicht, denn wenige Monate später ist die Energiekrise ein gutes Stück näher gerutscht. Die Notlösung mit den Atomkraftwerken, wie dem AKW Neckarwestheim, scheint nicht ausgereift zu sein, soll aber durch den Winter helfen und Zeit schinden.
Denn im Falle eines Blackouts gibt es nicht nur kein Licht, kein Fernsehen, kein Internet. Neben der Kommunikation und Beleuchtung fallen auch Heizungen aus. Und schlimmer noch: Das Gesundheitssystem hat ein Problem! Die Notstrom-Aggregate in Krankenhäusern decken wohl nur 20 bis 50 Prozent des normalen Verbrauchs ab, wie die Bild schreibt. Heißt: Wer kein Notfall ist, wird abgelehnt!
Blackout-Gefahr in Baden-Württemberg: „Das schlimmste Katastrophenszenario!“
Doch nicht nur Krankenhäuser sind betroffen. Der Verkehr liegt lahm - in allen Bereichen. Flugzeuge fliegen nicht mehr, Bahnen sind stillgelegt, Ampelsysteme und Co. regeln die Autos nicht mehr. Das ist für manch einen sicher verkraftbar, aber: Geld abheben ist nicht mehr möglich. Kartenzahlung? Keine Chance. Zwar funktionieren Kassen wohl noch ein paar Minuten im Supermarkt, aber die reichen nicht aus bei einem Blackout.
Und apropos Supermarkt: Tiefkühltruhen halten auch nicht ewig, abgesehen davon, dass das TK-Essen auch kaum zubereitet werden kann. Kein Wunder also, dass der Gesamtverband der Versicherer deutlich wird und schreibt: „Ein lang anhaltender, flächendeckender Stromausfall gilt unter Experten als das schlimmste Katastrophenszenario. Zerstörerischer als alle Naturgefahren, verheerender als eine Pandemie.“ Oder anders gesagt: Es wäre ein Rückschritt in die Vergangenheit.
Blackout-Gefahr in Baden-Württemberg: Energieversorger rechnet nicht mit Mangellage
Doch wie nah stehen wir vor einem Blackout in Baden-Württemberg? Einer der größten Netzbetreiber, Netz BW GmbH, schreibt auf seiner Homepage, Versorgungssicherheit habe die höchste Priorität. Aber: Die Gasverknappung und Preissteigerungen haben Auswirkungen auf die Stromversorgung. Auch gab es schon den Preishammer durch EnBW!
Dann die wichtigste Aussage: „Dennoch rechnen wir derzeit beim Strom nicht mit einer Mangellage.“ Der Grund: Das EKBG, das Ersatzkraftwerkebereitstellungsgesetz. Demnach werden weitere Kohlekraftwerke als Ersatz für die Gas-Kraftwerke in Betrieb genommen. Ob es reicht, bleibt abzuwarten.