„Muten Kunden viel zu“: Bahnstrecke Frankfurt–Mannheim für fünf Monate gesperrt

Kunden der Deutschen Bahn müssen sich auf einige Einschränkungen einstellen, wenn sie zwischen Mannheim und Frankfurt unterwegs sind. 2024 wird die Strecke für fünf Monate gesperrt.
Pendler und Bahnreisende müssen 2024 für fünf Monate mehr Zeit einplanen – und gute Nerven mitbringen. Der Grund: Die Bahnstrecke Frankfurt/Main–Mannheim wird für eine geplante Generalsanierung gesperrt. Die Arbeiten sollen am 15. Juli des Jahres beginnen und zu Weihnachten 2024 beendet sein, wie die Bahn am Donnerstag angekündigte. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Klar ist bereits jetzt: Auf Bahnreisende kommen Einschränkungen zu – hinzu kommen höhere Preise wegen steigender Energiekosten. Busse sollen bis zu 200 Nahverkehrszüge am Tag ersetzen, Fern- und Güterzüge werden teils weiträumig umgeleitet. Die sogenannte Riedbahn ist das erste Vorhaben der geplanten Generalsanierung der hochbelasteten Schienen-Korridore Deutschlands von 2024 bis 2030. Mit täglich rund 300 Zügen wird die Infrastruktur laut Bahn-Vorstandsmitglied Berthold Huber nirgendwo stärker beansprucht als auf diesem Abschnitt.
Sanierung der Riedbahn
Während der Sperrung sollen 1200 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik erneuert werden, 152 Weichen, vier Bahnübergänge und gut zehn Kilometer Lärmschutzwände. Zudem soll es neue Überholmöglichkeiten für Züge sowie eine Ausrüstung für den digitalen Bahnbetrieb geben. Auch 20 Bahnhöfe entlang der Strecke werden erneuert.
Bahn-Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim soll generalsaniert werden
„Uns ist bewusst, dass wir Kundinnen und Kunden während der Generalsanierung der Riedbahn viel zumuten“, erklärte Huber. Sie profitierten dann aber von mehr Qualität, Pünktlichkeit und attraktiveren Bahnhöfen. „Das Durchhalten lohnt sich auch deshalb, weil der Korridor Frankfurt/Main-Mannheim nach der Generalsanierung bis ins nächste Jahrzehnt von größeren Baumaßnahmen verschont bleiben wird.“
„Der Verkehr wird wegen der Sperrung nicht zusammenbrechen“, versicherte Huber. „Wir machen vorher die Umleitungsstrecken fit, damit sie zusätzliche Züge aufnehmen können.“ Die Bahn kalkuliert mit Gesamtkosten der Generalsanierung von etwa 500 Millionen Euro. Sie sprach angesichts der vorgesehenen Dauer von fünf Monaten von einem Rekordtempo der Arbeiten.