Mord an Sinan: 14-Jähriger bekommt fast Höchststrafe - ein Detail bleibt unklar
Sinan T. wurde im Februar in einem Waldstück in Sinsheim mit Messerstichen getötet. Nun wurde ein 14-Jähriger des Mordes schuldig gesprochen und muss in Haft.
Update vom 10. Dezember, 12 Uhr: Der 13-jährige Sinan T. wurde am 24. Februar 2021 mit mehreren Messerstichen brutal ermordet. Der mutmaßliche Mörder: ein 14-Jähriger. Am Freitag (10. Dezember) wurde der Täter vor dem Landgericht Heidelberg nun schuldig gesprochen, es wurde ein hartes Urteil gefällt. Der 14-Jährige erhält beinahe Höchststrafe, als Strafmaß für einen Mord kommen für Jugendliche maximal zehn Jahre Haft infrage.
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde der 14-Jährige wegen Mordes an dem 13-jährigen Sinan zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Große Jugendkammer sah es am Freitag nach einer umfangreichen Beweisaufnahme als erwiesen an, dass das Opfer am 24. Februar in ein Waldstück bei Sinsheim-Eschelbach gelockt wurde. Der Angeklagte stach dort nach Ansicht des Gerichts mit Tötungsabsicht mit einem Küchenmesser insgesamt siebenmal in den Rücken und Halsbereich des Jungen. Der nun verurteilte Jugendliche bestritt die Tat anfangs, gestand sie später jedoch.
Der tödliche Angriff mit einem Küchenmesser erschütterte selbst hartgesottene Kriminalbeamte. Vor allem, weil Opfer und Täter sehr jung sind. Am Tatort hielt sich auch ein damals zwölfjähriges Mädchen auf, über dessen Rolle viel spekuliert wird. Offiziell hieß es lediglich, das Motiv für die tödliche Messerattacke sei Eifersucht gewesen. Der Prozess wurde aus Jugendschutzgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.
Urteil gegen 14-Jährigen heute erwartet – Sinan (13) brutal erstochen
Update vom 10. Dezember, 9 Uhr: Es war eine Tat, die bundesweit für Entsetzen sorgte. Am 24. Februar 2021 wurde der 13-jährige Sinan T. in einem Waldstück in Sinsheim brutal erstochen. Der mutmaßliche Täter: ein 14-Jähriger. Sinan war an dem Tattag mit einem Mädchen in dem Waldstück spazieren. Der 14-jährige Angeklagte soll Sinan aufgelauert haben, sich von hinten auf ihn gestürzt haben und Sinan dreimal mit einem Küchenmesser in den Rücken gestochen haben. Der 13-Jährige starb kurz darauf.
Nach mehr als sechs Wochen Verhandlung wird das Landgericht Heidelberg heute sein Urteil über den 14-Jährigen fällen, der Sinan aus Eifersucht getötet haben soll. Der mutmaßliche Täter hatte die Tat anfangs abgestritten, sie dann aber gestanden, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Welche Rolle das damals 12-jährige Mädchen, mit dem Sinan spazieren war, spiele, sei nicht klar.
Verfahren | Große Jugendkammer Landgericht Heidelberg |
Anklage | Mord an Sinan T. (13) |
Angeklagter | 14-Jähriger, polizeibekannt |
Als Strafmaß für einen Mord kommen für Jugendliche zehn Jahre Haft infrage. Der Prozess wurde aus Jugendschutzgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Es wurden 40 Zeugen und drei Sachverständige gehört. Die Juristen mussten sich durch 4.000 Seiten Prozessakten kämpfen. Die Eltern des Opfers waren als Nebenkläger im Gericht, die Mutter des Beschuldigten war ebenfalls bei der Verhandlung dabei.
14-Jähriger wegen Mordes vor Gericht – Sinan (13) brutal erstochen
Erstmeldung vom 20. Dezember: Es war ein Fall, der bundesweit Schlagzeilen machte und für Entsetzen sorgte. Sinan, gerade einmal 13 Jahre alt, wurde mit Messerstichen ermordet. Der Täter soll nur wenig älter sein. Das Motiv ein Mädchen. Ab dem heutigen Mittwoch wird der mutmaßliche Mord vor Gericht verhandelt.
Sinan war am 24. Februar in einem Waldstück in Sinsheim mit einem Mädchen spazieren. Dort kam es dann zu den dramatischen Ereignissen, die zum Tod des 13-Jährigen führten. Der 14-jährige Angeklagte soll Sinan aufgelauert haben. Den Vorwürfen zufolge sprach der Angreifer den 13-Jährigen an, stürzte sich von hinten auf ihn, brachte ihn zu Boden und stach ihm mit einem Messer dreimal in den Rücken. Er habe ihn auch an Brust und Hals verletzt, wobei die Hauptschlagader getroffen worden sein soll. Der 13-Jährige starb kurz darauf.
Mord in Sinsheim: Prozess gegen 14-Jährigen startet - Sinan (13) getötet
Die Polizei hatte den 14-Jährigen mit einem Küchenmesser in der Hand neben der Leiche des Jungen und dem Mädchen im Stadtteil Eschelbach festgenommen. Er beteuerte seine Unschuld und schwieg nach früheren Angaben der Ermittler. Hinter der Tat steckten nach damaligen Erkenntnissen Eifersuchtsstreitigkeiten um das zwölfjährige Mädchen.
Beide Jungen haben die doppelte, deutsch-türkische Staatsbürgerschaft. Der Getötete wurde nach islamischem Recht beerdigt. Rund 900 Menschen kamen am Wochenende nach der Tat zu einem Trauermarsch in den Ort.
Prozess nach Mord an 13-jährigem Sinan: 14-Jähriger steht vor Gericht
Der Fall hatte weit über Sinsheim hinaus für Aufsehen gesorgt und eine Debatte über den Umgang mit Tätern im Alter um die Strafmündigkeit ab 14 Jahren entfacht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Opfer hinterrücks mit mehreren Messerstichen umgebracht wurde. Für Mord könnte dem 14-jährigen mutmaßlichen Täter eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren drohen.
Die Staatsanwaltschaft kam mit Hilfe von Sachverständigen zu dem Schluss, dass der Jugendliche strafrechtlich verantwortlich war - „dass er also nach seiner sittlichen und geistigen Entwicklung reif genug war, das Unrecht seiner Tat einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln“. Daher klagte sie den Teenager wegen Mordes an.
14-Jähriger wegen Mordes angeklagt: Jugendlicher war schon polizeibekannt
Zum Schutz des jugendlichen Angeklagten ist die Öffentlichkeit das gesamte Verfahren über im Landgericht Heidelberg ausgeschlossen, wie eine Sprecherin erklärte. Daher werden nur spärliche Informationen aus dem Gerichtssaal erwartet. Für die Tat sieht das Gesetz bei Jugendlichen eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren vor.
Der Teenager war schon vor der Anklage bei der Polizei bekannt. Im November hatte er an einer Realschule in Östringen im Landkreis Karlsruhe einen Mitschüler mit einem Messer schwer verletzt. Danach kümmerte sich das Jugendamt um die Familie. Der damals strafunmündige 13-Jährige kam nach Angaben des Jugendamts für drei Wochen stationär in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie unter und begann ein Anti-Aggressions-Training.
Mord an Sinan: Auch Mädchen soll Plan des Angeklagten gekannt haben
In dem Verfahren vor der Großen Jugendkammer geht es nun nur um den Teenager. Aber auch das Mädchen, mit dem das Opfer im Wald spazieren war, soll in den Plan des Angeklagten involviert gewesen sein. Zehn Fortsetzungstermine sind angesetzt, 34 Zeugen und drei Sachverständige geladen. Ein Urteil könnte demnach Anfang Dezember folgen.