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Abgasskandal – jetzt auch Musterklage gegen Mercedes-Benz

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Von: Juliane Reyle

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Nächster Nackenschlag im Abgas-Skandal. (Symbolbild)
Nun auch Mercedes-Benz wegen Abschalteinrichtung im Abgas-Skandal. (Symbolbild) © dpa

Nicht nur VW, sondern nun auch Mercedes-Benz: In Sachen Abgasreinigung gibt‘s jetzt die nächste Klage.

Nun gibt es bereits die zweite Musterklage im Zusammenhang mit dem Abgasskandal – vor dem Oberlandesgerichtshof in Stuttgart (OLG) hat jetzt ein Prozess gegen die bekannte Automobilmarke Mercedes-Benz begonnen. Bisher scheinen jedoch weniger Autos von der bereits bekannten Abgasproblematik betroffen zu sein, als es bei der ebenfalls deutschen Automarke VW der Fall war. Doch das Kraftfahrt-Bundesamt ist sich sicher: Es haben beide die Regeln der Abgasreinigung nicht eingehalten und deshalb ist nun auch Mercedes-Benz in einem Prozess, wie echo24.de berichtet.

Abgasproblematik: Rund 50.000 PKWs könnten betroffen sein – nur wenige Verbraucher klagen

Die Fahrzeug-Modelle der belieben GLC- und GLK-Reihe, in denen der Motor OM651 verbaut wurde und die von einem verpflichtenden Rückruf betroffen waren, sind von der Musterklage umfasst. Die Verbraucherzentrale gibt dazu an, dass beinahe 50.000 Mercedes-Kunden sich bis Montag hätten der Klage anschließen können, allerdings haben sich nur um die 2.800 im Klageregister eintragen lassen. Ob die Verbraucher, die sich der Klage angeschlossen haben, nun tatsächlich von der Abgasproblematik betroffene Autos gekauft haben, ist noch nicht geprüft.

Schadensersatz? Wegen Abschalteinrichtung im Labor alles korrekt – Realität sieht anders aus

Die Abgasreinigung funktioniert im Labor sogar korrekt, doch durch den Einbau einer Abschalteinrichtung sieht der Schadstoffausstoß in der Realität - also auf der Straße - ganz anders aus. „Aus Sicht der Verbraucherzentrale hat der Autobauer beim Eibau dieser Abschalteinrichtungen sittenwidrig und vorsätzlich gehandelt. Betroffene Kundinnen und Kunden hätten deshalb einen Anspruch auf Schadensersatz“, wie tageschau.de mitteilt. Doch Mercedes-Benz hält die Ansprüche bisher für „unbegründet“ und geht derzeit auch gegen die Bescheide des Kraftfahrt-Bundesamts gerichtlich vor.

Keine Kosten für Mercedes-Benz Kunden

Verbraucher, die sich der Musterklage angeschlossen haben, müssen keine Kosten fürchten. Die Verbraucherzentrale klagt für sie und übernimmt anfallende Kosten – vielmehr kann aber ein Schadensersatz erwartet werden. Bei der Musterfeststellungsklage von VW wurde sich Anfang 2020 auf einen Vergleich geeinigt. 245.000 Betroffene haben diesen Vergleich damals akzeptiert. Abgas-Betrügereien werden immer wieder bekannt: So muss sich auch Audi Vorwürfen stellen.

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